[Einsatz] Glückliches Ende einer misslungen Navigation

22.03.2016 16:15
Fabian Keppler-Stobrawe

Hessenreuther Berg Irrfahrt Erbendorf Navigationssystem navi quer durch den Wald(RW) Unglaubliches Glück hatten am Dienstag, 08. März 2016, zwei Seniorinnen aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach. Die 78-jährige Fahrerin eines Opel Astra machte sich zusammen mit ihrer 81-jährigen Beifahrerin am späten Nachmittag auf den Nachhauseweg von einem Krankenbesuch in einer Erbendorfer Klinik. Wie schon auf dem Weg nach Erbendorf benutzte die Fahrerin auch wieder das Navigationsgerät für die Heimfahrt. Zunächst verlief die Fahrt auf der Bundesstraße B299 auch ohne Komplikationen. Am Abspann, der höchsten Stelle des Hessenreuther Berges, forderte das Gerät die Fahrerin auf, nach links abzubiegen.

Die rüstigen Rentnerinnen folgten ohne Zögern der Ansage des Navis und bogen auf einen Waldweg ab. Das der Weg schneebedeckt war, machte Ihnen zunächst keine Sorgen, das sollte sich aber bald ändern. Die beiden Damen fuhren immer tiefer und tiefer in den Wald. Insgesamt legten sie eine Strecke von fast vier Kilometern zurück. In einer vereisten Kurve rutschte der Opel schließlich eine rund vier Meter hohe Böschung hinunter. Das Auto blieb dann in starker Schräglage liegen. Die beiden Damen hatten dabei großes Glück, denn sie überstanden die Rutschpartie völlig unbeschadet.

Mit vereinten Kräften schafften es die Beiden sich aus dem Fahrzeug zu befreien und die Böschung zum Waldweg wieder hinaufzuklettern. Nachdem sie den Waldweg wieder erreicht hatten wollte die Fahrerin per Handy Hilfe holen. Doch ausgerechnet an dieser Stelle war kein Netz verfügbar. Nachdem sie auch diesen weiteren Schock überwunden hatten, machten sich die beiden tapferen Damen zu Fuß auf dem Weg. Inzwischen fing es schon an zu dämmern. Und abermals hatten die beiden Damen großes Glück. Nachdem sie schon eine geraume Zeit mit völlig unpassendem Schuhwerk auf dem vereisten Weg gelaufen waren, kam ein Jäger mit seinem Geländewagen an den Fußgängerinnen vorbei.

Der Erbendorfer nahm sich daraufhin den Beiden an und ließ sie zu erst einmal in seinen Wagen setzen. Da er selbst das Unfallfahrzeug nicht herausziehen konnte und auch nicht auszuschließen war, dass Betriebsstoffe auslaufen, verständigte er die Integrierte Leitstelle Nordoberpfalz über Notruf. Von dort wurde daraufhin die Feuerwehrwehr Erbendorf zur
Einsatzstelle beordert. Mit einem Allradfahrzeug erreichten die Einsatzkräfte die ungewöhnliche Unfallstelle mitten im Wald und übernahmen dort alle notwendigen Maßnahmen. Die beiden Damen wurden von den Einsatzkräften ins Feuerwehrhaus gebracht. Die Bergung des Unfallfahrzeuges übernahm dann am Tag darauf ein Abschleppunternehmen. Den beiden Seniorinnen wird der Ausflug nach Erbendorf wohl noch lange in Erinnerung bleiben.

Foto: Wolfgang Gruber