OEH | Indienststellung mit allerlei Prominenz

04.12.2017 20:05
Fabian Keppler-Stobrawe

Erbendorf. α Über ein Jahr ist vergangen, als die Organisierte Erste Hilfe (#OEH) Erbendorf sich vorgenommen hatte, ein neues Einsatzfahrzeug beschaffen zu wollen. Da diese Art der Hilfeleistung keine kommunale oder staatliche Pflichtaufgabe darstellt, waren keine öffentlichen Fördergelder in Sicht. Somit begannen die Planungen für eine große Spendenaktion in der Steinwaldstadt, die am 01. April 2017 begann. Am 23. November des selben Jahres, war die Aktion auch schon wieder vorbei - und das neue Einsatzfahrzeug konnte hochoffiziell in Dienst gestellt werden. Mit dabei: allerhand Prominenz.

Freitagabend versammelten sich etwa 70 geladene Gäste im Innenhof des Rathauses in der Bräugasse zu Erbendorf, der in roten und blauen Farben gehüllt war. Anlass war die Fahrzeugsegnung und Indienststellung des neuen Ersthelfer-Einsatzfahrzeuges der OEH Erbendorf, Funkrufname Florian Erbendorf 79/1. Unter den zahlreichen Gästen waren unter anderem #Prinzessin #Christa von #Thurn und #Taxis (#Ehrenpräsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes (#BRK)), #Leonhard #Stärk (BRK Landesgeschäftsführer), #Klaus #Friedrich (Bundes- und #Landesfeuerwehrarzt) sowie einige Vertreterinnen und Vertreter der BRK Kreisgeschäftsstelle und des Kreisfeuerwehrverbandes Tirschenreuth. Doch vom Einsatzfahrzeug fehlte jede Spur.

Schwere Geburt

Pünktlich um halb sechs begrüßte Erster Bürgermeister der Stadt Erbendorf, Hans #Donko, die vielen Gäste und blickte noch einmal auf die Entstehungsgeschichte der OEH Erbendorf Mitte der 90er Jahre zurück und erinnerte sich an eine "schwere #Geburt" gegen viele Widerstände. Schließlich sollte in Erbendorf ein Ersthelferprojekt entstehen, welches von BRK und Feuerwehr zusammen betrieben werden sollte. Undenkbar gegen Ende des 20. Jahrhunderts, war doch die medizinische und sanitätsdienstliche Hilfe die Aufgabe des BRK. Aber die Initiative des damaligen stellvertretenden Kommandanten, Bernhard #Schmidt, und des damaligen taktischen Leiters der BRK Bereitschaft, Jürgen #Meier, hat am Ende doch ein glückliches Ende gefunden und am 01. Juli 1998 ging es dann tatsächlich los.

Zur Volljährigkeit ein neues Auto

"Jetzt sind wir volljährig und bekommen ein neues Auto", freute sich Erster Kommandant Bernhard #Schmidt als weiterer Redner und hob hervor, dass die Stadt Erbendorf damals 30.000 DM zur Verfügung stellte und 14 Feuerwehrangehörige eine Ausbildung zum Sanitäter beim #BRK absolvierten. Auch Gemeinschaftsleiter Sven #Lehner freut sich über dieses Vorzeigeprojekt, welches es in Bayern in dieser Form nur sehr selten gebe. Auch die Wasserwacht Erbendorf beteilige sich mit einigen Ersthelfern. "Wir engagieren uns, um Menschen zu helfen, egal welcher Institution wir angehören", stellt Lehner fest, und das bereits seit fast zwei Jahrzehnten mit inzwischen 938 Einsätzen.

Brot, Eis und Geburtstagsparty Stadtgespräch

Der heutige organisatorische Leiter der OEH Erbendorf, Fabian #Keppler-#Stobrawe, blickte noch kurz auf die vergangene Spendenaktion zurück. Zunächst gestaltete sich diese als schwierig, denn die OEH war relativ unbekannt in der Steinwaldstadt. "Wenn wir gerufen werden, liegt vor allem im häuslichen bereich oft ein medizinischer Notfall vor, bei dem jeder froh ist, wenn wir helfen, aber kaum jemand im Nachhinein, verständlicherweise, darüber sprechen möchte." Dahr waren die ersten Wochen der Spendenaktion davon geprägt, die OEH bekannt zu machen. Das Spendenauto, welches mit über 2667 Aufklebern über den Spendenverlauf transparent Auskunft gab, war ein stetiger Begleiter und das Erkennungszeichen der Kampagne. Aber auch das #OEH-Brot in Zusammenarbeit mit der Bächerei Schraml, das OEH Eis des Eiscafés Silvio und die Geburtstagsfeier im Stadtpark waren Stadtgespräch.

"Wir freuen uns über die vielen Vereins- und Firmenspenden, auch in vier bis fünfstelliger Höhe", stellte Keppler-Stobrawe fest, "aber ich persönlcih freue mich noch viel mehr über kleine Privatspenden in Höhe von fünf oder zehn Euro, denn hieran haben wir gesehen, wie dankbar die Erbendorfer für 'ihre' Ersthelfer sind." Denn vielleicht waren gerade diese kleinen Beträge ein großes #Dankeschön von Menschen, die die OEH unterstützen möchten, aber vielleicht nicht mehr geben können. "Dieses Dankeschön motiviert uns!"

"Spendenauto" symbolisch weggetragen

Nachdem Keppler-Stobrawe sein #Resumee beendete und symbolisch das "Spendenauto" wegtrug, war es endlich soweit: das neue Einsatzfahrzeug wurde erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Und weil die OEH Erbendorf etwas ganz besonderes ist, war auch die Vorstellung eine ganz besondere. Das Fahrzeug tauchte hinter einem Tor aus dem Nebel auf, mystisch beleuchtet und natürlich mit #Blaulicht und #Sirene (#Video).

Unter großem Beifall kam das Fahrzeug inmitten der Gäste zu stehen und die beiden Pfarrer, Christoph #Zeh und Siegfried #Wölfl, baten um Gottes Segen für das Fahrzeug, und für alle, die es benutzen, um dem Nächsten zu helfen. "Der erste Ersthelfer war übrigens der barmherzige Samariter", merkte Wölf an. Mit dem Glockenschlag um 18:15 Uhr war die Fahrzeugsegnung auch vollbracht und wenige Regentropfen fanden den Weg in den Rathaushof. Man munkelte, dem #Segen Gottes jetzt ganz nah gewesen zu sein.

"Wir wollen alle das Gleiche"

Auch die Ehrengäste #Stärk und #Friedrich kamen zu Wort und wünschten der OEH alles Gute für die kommenden Jahre und freuten sich, dass diese vorbildliche Zusammenarbeit zwischen den Hilfsorganisationen so gut funktioniere, "denn letzlich wollen wir alle da Gleiche", sagte #Stärk abschließend. Bereits am Dienstag, den 28.11.2017, war das neue Einsatzfahrzeug auch das erste Mal bei einem Notfall vor Ort.

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