Ein kleiner Aprilscherz von uns - wir hoffen, die Geschichte hat Euch gefallen!
Erbendorf. α Plötzlich geht alles ganz schnell. In einer Sondersitzung am gestrigen Montagabend hat der Erbendorfer Stadtrat beschlossen, das Feuerwehrgerätehaus massiv zu erweitern. Die Pläne wurden verabschiedet, die ersten Ausschreibungen sind bereits getätigt. Die vorbereitenden Bauarbeiten sollen bereits am 05. Mai 2025 beginnen. Wir stellen heute gerne exklusiv die Pläne vor.
Kommandant Bernhard Schmidt ist sichtlich erfreut: "Seit vielen Jahren bemühen wir uns um einen dringenden Feuerwehrhausneubau, gestern konnte ein akzeptabler Kompromiss geschlossen werden." An Stelle eines Neubaus "auf der grünen Wiese", soll das bestehende Gebäude zunächst erweitern und in einem zweiten Abschnitt auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Dank der Änderung der Zuschussrichtlinien in Bayern werden jetzt auch Umbauten bezuschusst, zuvor bekamen nur Neubauten eine stattliche staatliche Förderung. Damit einher gehen auch Veränderungen in der Verkehrsleitplanung der Steinwaldstadt.
Kreisverkehr auf der Bräugasse
Zunächst soll auf der Bräugasse, Höhe des Feuerwehrhauses, ein Kreisverkehr entstehen, die Jahnstraße an dieser Stelle für den Verkehr erstmal gesperrt, später rückgebaut werden. Damit erhöht sich zwangsläufig die Fahrzeugdichte in der Bräugasse, so dass ein Kreisverkehr verkehrsberuhigend und verkehrsleitend eingreifen kann und ein müheloses Einscheren der Einsatzfahrzeuge in den fließenden Verkehr ermöglichen soll. Die Jahnstraße wird dauerhaft an dieser Stelle gesperrt werden, die Zufahrt zum Alten- und Pflegeheim sowie dem Betreuten Wohnen ist aus Richtung Stadtbadstraße weiter möglich.
Sechs Hallen werden angebaut
Zwischen dem bestehenden Feuerwehrgerätehaus und der Südseite der alten Schule werden sechs neue Stellplätze entstehen. Diese haben eine Ausdehnung bis an die östliche Kante der Schule und schaffen normengerechte Flächen für die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr. Moderne Absauganlagen, integrierte Netzwerksteuerung und Automatisierungen sollen das Ausrücken gemäß der Vorgaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) deutlich risikoärmer gestalten. Die Zufahrt für die Einsatzkräfte an das erweiterte Gerätehaus soll nunmehr übergansweise über die Jahnstraße erfolgen, eine Zufahrt über die Bräugasse ist zunächst nicht vorgesehen. In einem weiteren Bauabschnitt, der ab 2028 erwartet wird, soll um eine zweite Alarmzufahrt über die Krankenhausstraße erweitert werden.
Ehemalige Schule als Sanitär- und Seminargebäude
Um vorhandene Ressourcen zu nutzen, wird das alte Schulhaus voll in das Feuerwehrleistungszentrum integriert werden. Im Erdgeschoss werden Umkleiden für die Einsatzkräfte mit modernen Dusch- und Wellnessangeboten entstehen. Die Klassenzimmer in der oberen Etage bieten Platz für Ausbildung. der Bedarf ist groß, denn Kinder- und Jugendfeuerwehr sollen eigene Räume erhalten. Übergangsweise werden aber alle Gruppen, also auch die Aktive Mannschaft und der Spielmannszug, die Räume gemeinsam nutzen. In Bauabschnitt 3 (ab 2030) ist auf dem Gelände der derzeitigen geriatrischen Klinik die Erweiterung 3 geplant, die neben einem akustisch perfektionierten Übungs- und Konzertraum für den Spielmannszug auf moderne Unterrichtsräume für die aktive Mannschaft, beinhaltet. "Nicht nur unsere eigenen Eisatzkräfte profitieren", erklärt der Kommandant, "auch unsere landkreisweiten Schulungen haben hier einen direkten Nutzen."
Schwesternhaus wird Übungsanlage
Optisch ein Hingucker wird der neue Glastunnel, der künftig das Florianstüberl mit dem Schwesternhaus verbinden wird. Dieses wird künftig gleich doppelt genutzt. Im vorderen Bereich, in dem aktuell eine Gruppe des städtischen Kindergartens beheimatet ist, sollen die Werkstätten für Atemschutz, Ausrüstung und Fahrzeugpflege entstehen. im hinteren, der Klinik zugewandten Teil, entsteht ein modernes Übungshaus. "Möglich wird dieser Umbau durch ein neues Förderprogramm der bayerischen Staatsregierung", sagt Schmidt. Je Landkreis soll ein solches Übungshaus bezuschusst werden. Das Übungshaus soll vor allem den Atemschutzgeräteträgern eine einsatzrealistische Übungsmöglichkeit geben: Hitze, Rauch und echtes Feuer - das sind nur wenige Bestandteile der neuen Innenangriffsübungsanlage.
Außenstelle einer staatlichen Feuerwehrschule
Im Gespräch ist auch die Nachnutzung des Klinikaußengeländes. Wie bekannt wird die geriatrische Klinik nach Tirschenreuth umgesiedelt. Nach einem Abbruch des Gebäudes und dem Errichten der Schulungs- und Konzerträume (s.o.) soll die verbleibende Fläche ein eine weitreichende Außenübungsanlage verwandelt werden. Hier stehen die Erbendorfer Feuerwehrführungskräfte in intensiven Austausch mit der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg. "Die Schulen sind heute schon überlastet", heißt es in einer Projektbeschreibung, "wir in Erbendorf wollen mit einem Novum die erste Außenstelle einer Feuerwehrschule schaffen." Feuerwehrschulen gibt es bisher nur in Würzburg, Regensburg und Geretsried. "Die Anfahrten sind für viele Einsatzkräfte lang, so sollen mit unserer zentraleren Außenstelle Zeit und Kosten gespart werden." Baubeginn ist hier 2033 geplant. ω