[Übung] Keine leichte Aufgabe

07.06.2016 20:16
Fabian Keppler-Stobrawe

Übung Dachstuhlbrand Grötschenreut Erbendorf Feuerwehr Personnenrettung AtemschutzDie erste Herausforderung war bereits die Anfahrt auf Schloss Grötschenreuth. Zu den Gebäuden gibt es nur genau eine Zufahrt, die auch sehr eng ist und für größe Rettungsfahrzeuge nicht unbedingt geeignet ist. Der Maschinist der Erbendorfer Drehleiter musste gar die Spiegel einklappen, um auf den Innenhof zu gelangen.

Schnell musste es gehen für die Feuerwehren. Zum einen war eine Person in einem verrauchten, brennenden Gebäudeteil vermisst, zum anderen ist die Löschwasserzufuhr mehr als schwierig: das Wasser wurde aus einem nahegelegenen Löschteich aber auch aus der Fichtelnaab im Tal gefördert. Es galt zwei Wasserwerfer mit Löschwasser zu versorgen - keine einfache Aufgabe für die drei Ortsteilwehren aus Wetzldorf, Siegritz und Grötschenreuth, da vor allem die Steigung besonders knifflig war.

Während die einen die Löschwasserversorgung sicherstellten, machten sich zwei Atemschutzgeräteträger mit Wasser am Rohr auf die Suche nach der vermissten Person. Der Gebäudeteil war bereits völlig verraucht (einer Nebelmaschine sei Dank), die Sicht verminderte sich auf wenige Zentimeter. Die sprichwörtliche "Hand vor Augen" wurde tatsächlich fast nicht mehr erkannt. Etwa 10 Minuten nach dem Eintreffen konnte die Person gefunden und von zwei Atemschutztrupps aus dem Gebäude gebracht werden.

Derweil bauten weitere Feuerwehrmänner und -frauen die Wasserwerfen der Drehleiter und des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuges (HLF) der Erbendorfer Feuerwehr auf. Bei einem Dachstuhlbrand müss massiv Wasser zum Kühlen eingesetzt werden, um das brennende Gebäude zu löschen und zugleich angrenzende Gebäudeteile vor Brand zu schützen. Zu allem Überfluss fiel auch noch eine Pumpe aus, so dass auch hier schnell improvisiert werden musste.

Kreisbrandmeister Herbert Thurm lobte die 86 Hilfskräfte, die sich an dieser Übung beteiligten und allen voran den Einsatzleiter Tobias Panzer, 1. Kommandant der FFW Grötschenreuth: "Es war eine sehr gute Übung und Fehler dürfen in Übungen gemacht werden, damit wir alle daraus lernen, um im Einsatzfall noch besser zu sein." Für Panzer war es die erste große Übung, bei der er als Einsatzleiter verantwortlich war. Unterstützt wurde er während der Einsatzübung von den Kommandanten, Zug- und Gruppenführern der anderen Feuerwehren, die er für einzelne Abschnitte (z.B. Löschwasserversorgung oder Personenrettung) eingesetzt hat bzw. die mit Rat und Tat zur Seite standen und seine Anweisungen umsetzten.

Im Anschluss an die Übung wurden die bestens gelungenen Aktionen als auch die verbesserungswürdigen Maßnahmen des Löscheinsatzes besprochen und alternative Taktiken besprochen. Ins ehemalige Schulhaus lud dann die FFW Grötschenreuth alle Beteiligten zu einer Brotzeit ein - die hatten sich alle auch verdient.