Einsatz | Gefahrgut Milch?!

30.03.2021 10:30
Fabian Keppler-Stobrawe

Siegritz. α Am gestrigen Nachmittag war ein Milchtransporter umgekippt, aus dessen Tank Milch ausfloss. Diese sickerte zunächst in den Ackerboden, fand aber hernach den Weg in den naheliegenen Grenzbach. Die Folge: der Grenzbach und Fischteiche wurden mit der Milch vermischt. Das rief die Feuerwehr in den gestrigen Abendstunden auf den Plan.

Milch schmeckt bekanntlich vielen Menschen. Ist sie aber auch gefährlich? Ja, denn wie Paracelsus schon sagte: Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei. Und um zu überprüfen, ob eine Gefährdung für die Teiche oder Fließgewässer vorliegt, wurden die Feuerwehren aus Siegritz, Wetzldorf, Erbendorf und später Thumsenreuth alarmiert. Ebenso kam Unterstützung von den Fachberatern der Unterstützungsgruppe Gefahrgut im Landkreis Tirschenreuth. Die Fachberater nahmen an verschiedneen Stellen des Grenzbaches und betroffenen Weihern Wasserproben, und bestimmten pH-Werte und Sauerstoffgehalt. Vergleichsproben wurden ebenfalls aus dem Grenzbach oberhalb der Unfallstelle gezogen. Die Proben wurden iim Feuerwehrhaus Thumsenreuth untersucht, ein Dankeschön an dieser Stelle an die Stadt Erbendorf, die entsprechende Messgeräte aus der städtischen Kläranlage zur Verfügung stellte.

In enger Absprache mit Polizei und Wasserwirtschaftsamt wurden zwei Teiche umgewälzt, um einen Sauerstoffunterversorgung zu vermeiden. Mit Hilfe von Pumpen wurde Wasser entnommen und wieder in die Gewässer eingeleitet, so dass vermehrt Sauerstoff zugefügt wurde. Nach etwa drei Stunden war das Wasser an allen Stellen wieder klar und der Einsatz konnte beendet werden. ω