[Einsatz] Waldstück bei Zainhammer brannte

01.08.2015 15:15
Fabian Keppler-Stobrawe

Relativ glimpflich endete ein entstehender Waldbrand bei Zainhammer im Steinwald. Dank eines umsichtigen Segelfliegers, der eine starke Rauchentwicklung an die Erbendorfer Flugleitung meldete, konnte von der integrierten Leitstelle (ILS) Nordoberpfalz um 18 Uhr die Feuerwehr alarmiert werden. Deren Eingreifen unter schwierigen Bedingungen, verhinderte Schlimmeres.

Waldbrand Zainhammer Steinwald FreidenfelsEs war ein wirklich nicht alltäglicher und sehr beschwerlicher Einsatz für die Einsatzkräfte der alarmierten Feuerwehren. Der Brandort war zunächst nicht klar bekannt, da auf der Luft nur eine ungefähre Einschätzung des Ortes gemacht werden konnte. Ein Pilot eines Motorseglers aus Tirschenreuth erkannte ebenso wie der Segelflieger zuvor die Brandstelle und umkreiste diese engmaschig, so dass es den anrückenden Feuerwehren leichter war, die Einsatzstelle zu finden. Ausgemacht wurde diese Nahe der Gaststätte Zainhammer bei Thumsenreuth. Von der dortigen Ortsverbindungsstraße nach Friedenfels wurde rechterhand die Unglücksstelle gefunden.

Weite Wege mit Höhenunterschied

Waldbrand Zainhammer Steinwald FreidenfelsDie FFW Erbendorf begann vom Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) aus gleich mit dem Legen einer Schlauchleitung in Richtung Brandherd. Zehn B-Längen (200 m) wurden benötigt, bis der Verteiler gesetzt werden konnte. In Anbetracht des Höhenunterschiedes (ca. 40 m) und des steinigen, unwegsamen Geländes, war dies bei sommerlichen Temperaturen eine erste große Hürde. Gespeist wurde das HLF von Wasser aus dem nahegelegenen Grenzbach. Die Pumpe des HLF bewältigte diese große Herausforderung und konnte drei Angriffstrupps mit C-Rohr speisen. Die drei Angriffstrupps selbst benötigten etwa 15 C-Längen Schlaumaterial, welches ebenso erst den steinigen Hang hinauf gebracht werden musste.

Sehr gute Zusammenarbeit der Feuerwehren

Waldbrand Zainhammer Steinwald FreidenfelsAngesichts dieser schwierigen äußeren Umstände zeigte es sich, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den alarmierten Feuerwehren und deren Einsatzkräften ist. Die Feuerwehrleute hatten, das gemeinsame Ziel vor Augen, keine Mühen gescheut, um so schnell wie möglich die nötigen Einsatzmittel vor Ort zu bringen, jeder packte mit an, wo es nötig war.

Brandabschnitte gebildet

Während die ersten drei Angriffstrupps mit den Löscharbeiten begannen, wurde aus Zainhammer eine zweite B-Leitung auf den Hügel vorgenommen. Unter der Leitung des ersten Kommandanten der FFW Erbendorf, Bernhard Schmidt, wurde dieser Brandabschnitt organisiert. Die Einsatzleitung oblag dem Röthenbacher Kommandanten Anton Kick sowie dem Kreisbrandinspektor Andreas Wührl – ebenso tatkräftig unterstützt von Schmidt.

Florian Erbendorf 21/2 aus dem Ruhestand geholt

files/content/2015/Einsaetze/2015%2007%2031%20Waldbrand%20Steinwald%20Zainhammer/2015%2007%2031%20Waldbrand%20Zainhammer%202.jpgZwischenzeitlich wurde ein zweiter Brandabschnitt gebildet. Ausgangspunkt für die Einsatzkräfte war ein Waldweg, der unweit oberhalb des Brandherdes vorbeiführte. Hier waren die eingesetzen Löschfahrzeuge zwar ebenso einige Meter von der Einsatzstelle entfernt, allerdings war der Zugang dorthin um einiges leichter. In diesem Brandabschnitt gab es einen Wasserzubringenden Pendelverkehr, unter anderem durchgeführt von der FFW Windischeschenbach, sowie Wasserfässer von hinzugerufenen Landwirten. Auch das alte Erbendorfer Tanklöschfahrzeug (Florian Erbendorf 21/2) war im Einsatz und brachte weitere 4000l Löschwasser zur Einsatzstelle. Genutzt wurde während der Löscharbeiten das Wasserbassin der FFW Erbendorf.

Acht Feuerwehren vor Ort

Waldbrand Zainhammer Steinwald FreidenfelsNeben den genannten Feuerwehren waren ebenfalls die FFW Friedenfels, Voithenthann, Reuth b. Erbendorf, Premenreuth und Thumsenreuth im Einsatz, die ebenso mit Mannschaft und Material an verschiedenen Stellen eingesetzt waren. So galt es neben der Aufbauten zur Löschwasserversorgung auch die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken zu gewährleisten, als auch die Angriffstrupps tatkräftig zu unterstützen. Da die Löscharbeiten knapp zweieinhalb Stunden andauerten, war jeder über eine Ablösung und kurze Pause froh.

Ausbreitung verhindert

Waldbrand Zainhammer Steinwald FreidenfelsDas beherzte Eingreifen aller Feuerwehrfrauen und –männer verhinderte ein Ausbreiten des Brandes. Etwa 1000 m² sind in Mitleidenschaft gezogen worden. Schwierig bei den Löscharbeiten war nicht nur das steinige Gelände, sondern auch die Bodenbeschaffenheit. Der dichte Waldboden erlaubte kein tiefes Eindringen des Löschwassers, so dass die Löschwirkung zunächst nur sehr gering war. Nach den ersten Flächenlöschversuchen wurden hernach einzelne Brandstellen mit der Axt freigelegt, um tieferliegende Glutnester direkt mit Vollstrahl zu spülen und löschen. Nach etwa zweieinhalb Stunden konnte dann „Feuer aus“ gemeldet werden. Wohlbehalten sind alle Einsatzkräfte wieder abgerückt, was aufgrund der problematischen Einsatzstelle besonders zu erwähnen ist. Die Brandursache ist derzeit unklar, die Ermittlungen hat die Polizei Kemnath aufgenommen.

Fotos: FFW Erbendorf, Flugsportgemeinschaft Erbendorf