Einsatz | Großbrand in der Steinwaldstadt

27.11.2020 12:47
Fabian Keppler-Stobrawe

Erbendorf. α Aus bislang ungeklärter Ursache kam es am gestrigen Donnerstag zu einem Brand in einer Maschinenhalle einer ortsansässigen Firma. Bereits wenige Minuten nach Alarmierung waren wir vor Ort und fanden einen ehemaligen Kuhstall vor, aus dem Flammen nach außen drangen, es gab zudem eine starke Rauchentwircklung. Bis in die frühen Morgenstunden wurde brandwache gehalten und unsere Aufräumarbeiten sind derzeit noch im Gange.

Das Alarmstichwort Brand einer Industrieanalge zog eine weitreichende Alarmierung nach sich. Nicht nur die Feuerwehren aus dem Stadtgebiet sondern auch zahlreiche umliegende Feuerwehren und Landkreisführungskräfte waren angerückt. Auch Feuerwehren aus dem Nachbarlandkreis (Naabdemenreuth, Bernstein und Neustadt/WN) waren alarmiert. Dazu noch Wetzldorf, Siegritz, Grötschenreuth, Reuth b. Erbendorf, Röthenbach, Prmeenreuth, Thumsenreuth, Krummennaab und Tirschenreuth. Die Einsatzstelle auf dem Schlossberg bedurfte weitere Anstrenungen, denn das Löschwasser kam nicht nur aus dem Hydrantennetz sondern zwei Förderstrecken aus der Naab und einem Wasserbecken einer ansässigen Firma mussten aufgebaut werden.

Bei Ankunft schlugen bereits Flammen aus den Fenstern, die Erkundung zeigte, dass auch ein angebautes Nebengebäude bereits Feuer fing, zahlreiche Fahrzeuge und Anhänger waren in unmittelbarer Gefahr. Es galt rasch die eintreffenden Feuerwehren zu koordinieren, es wurden insgesamt sieben Einsatzabschnitte gebildet: Wasserförderung 1+2, Löschangriff 1-3, Bereitstellungsraum und Bergung. Die Dokumentation und Unterstützung bei der Koordination wurde von der UG-ÖEL des Landkreises geleistet.

Glücklicherweise waren keine Menschen in Gefahr. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehren konnte ein Übergreifen der Flammen auf ein Wohngebäude verhindert werden, auch wurden Fahrzeuge und Anhänger aus dem Gefahrenbereich geborgen. Am Nachmittag konnte "Feuer aus" gemeldet werden, eine Brandwacht wurde im Schichtbetrieb in der Nacht sichergestellt.

Aber zu diesem Großeinsatz waren nicht nur zahlreiche Feuerwehren alarmiert worden. Das Bayerische Rote Kreuz war sehr stark vertreten: neben dem Rettungsdienst mit Einsatzleiter Rettungsdienst, wahren zahlreiche SEGs vor Ort: Transport, Betreuung, Verpflegung und Technik. Bei Temperaturen um die 0 °C und Nebel, war die Belastung für die Einsatzkräfte besonders hoch. Drei beheizte Verpflegungszelte wurden errichtet, es gab Heiß- und Kaltgetränke sowie belegte Semmeln und Kuchen. Nicht nur das Organisieren der Verpfleung in kürzester Zeit war eine Herausforderung, auch eine Pandemiegerechte Koordination der Pausen stand im Vordergrund. nur in Kleingruppen, nacheinander. Die Untestützung wurde von Einheiten aus den Lendkreisen Tirschenreuth, Wunsiedel und Neustadt/WN sichergestellt.

Außerdem waren vor Ort die Polizei, das THW, Vertreter von Energieversorgung und Wasserwirtschaftsamt sowie eine ansässige Baufirma, die mit einem Bagger unterstützend eingreifen konnte. Die Zusammenarbeit zwischen allen Anwesenden verlief hervorragend und dies hat auch zum guten Einsatzerfolg beigetragen.

Wir bedanken uns nicht nur bei den zahlreichen Einsatzkräften und Helfer:innen, auch bei allen Anwohner:innen rund um die Einsatzstelle, die seit gestern Mittag mit zum Teil erheblichen Behinderungen zurecht kommen mussten: Straßen waren gesperrt, Einsatzfahrzeuge weiträumig abgestellt und auch in den Nachstunden war mit reduzierter Lärmbelästigung zu rechnen.

Bilder finden Sie zum Beispiel hier: https://www.onetz.de/oberpfalz/erbendorf/grossbrand-erbendorf-id3140261.html