Im Steinwald funkt's - aber nicht überall

27.05.2019 06:41
Fabian Keppler-Stobrawe

Steinwald. α Der Digitalfunk hat sich bei den Feuerwehren bereits etabliert, aber wie verhält es sich im unwegsamen Gelände? Um das herauszufinden, fand Mitte Mai 2019 eine Funkübung der Feuerwehren aus den KBM-Bereich Thurm im Steinwald statt.Defizite wurden ausgemacht, aber nicht nur bei der Kommunikation. Im Ernstfal fehlt es an zugänglichem Löschwasser.

Mit insgesamt 14 Fahrzeugen und 50 aktiven Kameradinnen und Kameraden ging es los. Eine Herausforderung war das Navigieren nach Karte auf befahrbaren Waldwegen des Steinwaldes um die Koordination des korrekten Sprechfunkverkehrs sowie die Abdeckung des Digitalfunks im gesamten Steinwald auszuprobieren. Im Einsatzfall würden tatsächlich GPS-gesteuerte Navigationssysteme nur bedingt helfen. Daher bot es sich bei dieser Übung an, die bei einem Funklehrgang erlernten Kenntnisse der Kartenkunde aufzufrischen.

Welcher Funkmoduns funktioniert?

Als zuständiger Kommandant für den Schutzbereich Steinwald begrüßte der Kommandant der Feuerwehr Wetzldorf Rudi Schinner die anwesenden Aktiven. Kreisbrandmeister Herbert Thurm erläuterte in seinen kurzen Einführung die Ziele der Funkübung. So sollten vor allem die verschiedenen Funkgruppen, zum Beispiel für Wassertransport, Brandbekämpfung, Verkehrslenkung/Verkehrssicherung und Versorgung/Nachschub an den Handfunkgeräten geschalten werden. Dazu wurden auch zwei sog. Sondergruppen durch die Integrierte Leitstelle Nordoberpfalz zur Verfügung gestellt.

Der federführende Kommandant der Feuerwehr Erbendorf, Bernhard Schmidt koordinierte zusammen mit seinen Stellvertreter Wolfgang Gruber, und den Kameraden Bernhard Schultes sowie den 2. Kdt. Der FFW Reuth, Christian Böhm vom Startpunkt aus alle Fahrzeuge über Funk und stellten entsprechende Aufgaben für jede Fahrzeugbesatzung. Es stellte sich rasch heraus, dass der Direktfunkmodus (DMO) nur bedingt tauglich ist, da die vielen Hügel und Geländeeinschnitte keinen dauerhaften Funkbetrieb gewährleisten können. Das Nutzen des Netzmodus (TMO) muss daher unbedingt bedacht und im Einsatzfall mit der Integrierten Leitstelle (ILS) Nordoberpfalz abgesprochen werden.

Zusätzliche Wasserentnahmestellen sinnvoll

Vom Ablauf der Übung machte sich auch der Revierleiter der Bayerischen Staatsforsten, Carsten Klöble, ein Bild. Zielpunkt der Übung war für alle Fahrzeuge dann um 10.30 Uhr das Waldhaus. Revierleiter Klöble bedankte sich bei den Teilnehmern der Funkübung, dass Sie für das Allgemeinwohl einen Sonntagvormittag geopfert haben. Im Gespräch mit dem Revierleiter stellte sich auch eine weitere Heruasforderung den Feuerwehrleuten: Im Ernstfall könnte es zu wenig Wasserentnahmestellen für Waldbrände geben. Klöbe schlug daher vor, weitere zu schaffen. In Zusammenarbeit mit der Stadt Erbendorf wird jetzt an möglichen Umsetzungen gearbeitet, die auch schnell realisiert werden sollten.

Übung erfolgreich, Erkenntnisse werden im funkbereich berücksichtigt

Kreisbrandmeister Thurm bedankte sich ebenfalls für die Teilnahme an der Funkübung. Er zeigte sich sehr zufrieden mit der Ausbildung bei der Kartenkunde und der Abwicklung des Funkverkehrs. Mögliche Verbesserungen und Optimierungen werden in die nächste Übung eingearbeitet, so Thurm. Kommandant Schmidt sprach den Bayerischen Staatsforsten, in Person Revierleiter Klöble, seinen Dank für die Möglichkeit diese Übung durchzuführen und die stetig gute Zusammenarbeit aus. ω