Jubel, Trubel, Großeinsätze

08.01.2015 12:00
Fabian Keppler-Stobrawe

JHV Jahreshauptversammlung Aktive 2015 FFW ErbendorfNatürlich stand das Jahr 2014 für die Aktive Mannschaft ganz im Zeichen des 150-jährigen Bestehens. Trotzdem waren 125 Einsätze zu bewältigen, die nicht immer glimpflich ausgegangen sind. Gerade zum Jahresende häuften sich schwere Verkehrsunfälle und Großeinsätze. Erster Kommandant Bernhard Schmidt blickte auf der Jahreshauptversammlung 2015 auf ein abwechslungsreiches Jahr zurück.

"Es stand ein besonderer Geist über unserer Feuerwehr, und das macht er noch heute", eröffnete Schmidt seinen Bericht und freute sich über den großen zusammenhalt "seiner" Mannschaft beim Feuerwehrfest und darüber hinaus. "Und das ist nicht selbstverständlich", sagte Schmidt weiter, denn in der Vergangenheit gab es immer wieder nach großen Feuerwehrfesten (in Erbendorf und anderswo), große Streitigkeiten. In Erbendorf sei das aber anders, die Wehr sei "zusammengewachsen", freute sich Schmidt.

125 Einsätze - sieben mehr als 2013

JHV Jahreshauptversammlung Aktive 2015 FFW Erbendorf14 Brand-, 60 Hilfeleistungs- und 51 First-Responder-Einsätze waren von der aktiven Mannschaft im Jahr 2014 zu bewältigen. Insgesamt 125 und damit sieben mehr als im Vorjahr. "Die Herausforderungen im Einsatz haben sich deutlich verändert", erläuterte der Kommandant, gerade im letzten Quartal waren leider auch Verkehrstote zu bergen. "Solche Einsätze gehen an niemanden spurlos vorbei", sagte Schmidt, und gerade deshalb sei er froh, dass die Aktive Mannschaft so gut zusammenarbeite.Auch wurde auf dem jüngsten Blaulichtgespräch, ein Treffen der Rettungsorganisationen und der Polizei, der FFW erbendorf eine hervorragende Arbeit bescheinigt - darauf sei Schmidt besonders stolz. Kurios sei sicherlich der umgekippte PKW am Kaiserberg im Dezember gewesen, anstrengend die brennende Lagerhalle im Gewerbegebiet, bei der Großalarm ausgerufen wurde.

Viele Zahlen belegen die intensive Arbeit der FFW Erbendorf, so legten die sieben Feuerwehrfahrzeuge 2014 insgesamt 9375 Kilometer zurück, wobei das Mehrzweckfahrzeig (11/1), der alte VW-Bus, mehr in die Werkstatt unterwegs war, als er für Übungen, Schulungsfahrten, Festbesuche oder Einsätze verwendet wurde. "Wir haben uns nicht getraut, mit dem Bus zu fahren, weil wir nie wussten, ob wir wieder zurück kommen", sagte Schmidt zu Bürgermeister Hans Donko. Im Jahr 2015 soll hier endlich ein neues Fahrzeug angeschafft werden. "Der Bus ist reif fürs Museum", meinte Schmidt.

2015: Digitalfunk kommt

Nur drei Ausbildungen nahm die FFW Erbendorf 2014 an der staatlichen Feuerwehrschule in Regensburg wahr, geschuldet war dies vor allem den Anstrenungen rund um das Feuerwehrjubiläum im Juni 2014. Dennoch absolvierten Peter Götzl, Christopher Linkel und Daniel Grünbauer erfolgreich die Ausbildung zum Grüppenführer. Hierzu gratulierte Kommandant Schmidt allen recht herzlich. 2015 sind mehr Ausbildungen angedacht, vor allem im Bereich "Digitalfunk", der 2015 eingeführt wird, ist ein hohere Schulungsaufwand notwendig, um mit der neuen Technik zurecht zu kommen.

Zwar verfüge die Feuerwehr Erbendorf derzeit über 46 Aktive Feuerwehrmänner und eine aktive Feuerwehrfrau, aber der demographische Wandel mache sich auch in Erbendorf bemerkbar. Unter dem Motto "Wir stellen ein", wirbt dei FFW Erbendorf derzeit um neue Mitglieder. Auch die landesweite Aktion "Mach Dein Kind Stolz", ist Teil der Mitgliederwerbung. Doch nicht nur die Anzahl, auch die Voraussetzungen für den Feuerwehrdienst machen Schmidt Sorgen. Gerade im Bereich "Führerscheinwesen" benötigt die Feuerwehr dringend Unterstützung seitens der Stadt. "Die Fahrzeuge werden immer schwerer, und immer weniger haben den Führerschein der Klasse C", erläuterte Schmidt. Ein Antrag zur Kostenübernahme liege der Stadt Erbendorf bereits vor und Bürgermeister Donko bekräftigte den Willen der Stadt, hier zu helfen. In den kommenden Wochen sei hier mit einer Entscheidung zu rechnen.

Neuer Frühdefibrillator und Einsatznavigation

Für 2015 vermeldet Schmidt einige personelle Veränderungen. So beendet Roland Wellenhöfer seine Tätigkeit als Gruppenführer der Gruppe drei, sein bisheriger Stellvertreter, Peter Götzl, übernimmt diese ab sofort. Schmidt sei sehr erfreut, dass die Gruppenfüherer der FFW Erbendorf mit rund 30 Jahren zu den Jüngeren gehören und damit die Forführung der Ausbildungsarbeit ermöglichen. 2014 war bereits Daniel Grünbauer als neuer Gruppenführer der Gruppe zwei eingeführt worden. Die Leitung der Organisierten Ersten Hilfe (First Responder) übernimmt Fabian Keppler-Stobrawe von Jörg Gerolstein, der nach vielen Jahren seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte.

Defibrillator Übergabe FFW ErbendorfErfreulich seien vor allem die Ersatzanschaffung für den 15 Jahre alten Frühdefibrillator, der bei der Jahreshauptversammlung von Bürgermeister Donko offiziell übergeben wurde, und ein "Einsatznavigationsgerät", welches direkt von der Leitstelle mit den erforderlichen Daten gespeist werden kann und somit eine noch raschere Anfahrt ermöglichen wird. 695 Einsätze in 15 Jahren hat der "First Repsonder" bereits hinter sich. Bezüglich der Alarmierung testet das Respinder-Team derzeit eine nachrangige Alarmierung über eine Handy-App "aPager". Sollte sich diese bewähren, wird diese auch in der gesamten Wehr eingeführt werden. Das Vorausrüstfahrzeug (VRW) hat seit 01.01.2015 einen neuen Funkrufnamen. Statt 69/1 wird dieses Fahrzeug künftig die 62/1 führen.

Großes Dankeschön an alle, die sich einbringen

Auf Kreisebene freut sich Schmidt auf die neue "modularisierte Truppausbildung" sowie Führungskräftefortbildungen, die 2015 neu eingeführt werden. Weniger glücklich ist Schmidt jedoch mit den Plänen, dass die Atemschutzpflegestelle und die Kriechstrecke aus Tirschenreuth nach Neuhaus im benachtbarten Landkreis Neustadt/Wanldnaab ziehen soll.

Mit einem Dank an alle Aktiven, deren Familien, dem Gerätewart Bernhrar Fütterer (der im Stillen nahezu täglich Fahrzeuge und Material repariert), dem Homepageteam, der Stadt Erbendorf, dem BRK, der Polizei und der Hausmeisterfamilie (z.B. die gute Unterstützung nach Einsätzen mit Kaffee und Plätzchen oder das Reinigen des Feuerwehrhauses) schloss Schmidt seinen Jahresbericht mit den Worten "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!"

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Bilder (Benjamin Schlicht):

  • Titel: Acht Beförderungen durfte 1. Kommandant Schmidt vornehmen
  • Bild oben: Kommandant Bernhard Schmidt bei seinem Jahresbericht
  • Bild unten: Bürgermeister Hans Donko überreicht den neuen Frühdefibrillator an die "Organisierte Erste Hilfe"