"Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr" - schon im Leitmotto der Feuerwehren ist die enge Verbundenheit zu Kirche, Glauben und Gott niedergeschrieben. Deswegen ist es auch Brauch, neue Fahrzeuge durch Gottes Segen schützen zu lassen. So auch bei der jüngsten Neuanschaffung der FFW Erbendorf, ein Mercedes Vito als Mehrzweckfahrzeug (MZF), mit dem Funkrufenamen Florian Erbendorf 11/1.

Um Gottes Beistand gebetet

Die beiden Pfarrer Martin Besold und Christoph Zeh hielten in der Fahrzeughalle der FFW Erbendorf eine kurze Andacht und segneten das Fahrzeug. "Möge Gottt seine schützende Hand über das Fahrzeug halten und alle Feuerwehreinsatzkräfte schützen", so Pfarrer Zeh. Nach der kirchlichen Segnung übergab Erster Bürgermeister Hans Donko das Fahrzeug offiziell in die "pflegenden Hände" der FFW Erbendorf. Das Vorgängerfahrzeug, ein VW Bus T3, wurde inzwischen "für gutes Geld, dank der hervorragenden Pflege durch die Feuerwehr" (Donko) veräußert.

Gebrauchtwagen statt Neufahrzeug

Erster Kommandant Bernhard Schmidt erläuterte kurz die technischen Besonderheiten des Fahrzeuges. Zunächst sei erwähnt, dass sich die Feuerwehr zusammen mit der Stadt Erbendorf darauf verständigt hat, ein drei Jahre altes Gebrauchtfahrzeug zu erwerben. Die Gesamtkosten beiefen sich auf rund 35.000 €, ein vergleichbaren Neufahrzeug, so erläuterte Schmidt, läge bei rund 60.000 € abzüglich 13.500 € staatliche Zuschüsse. Durch die Anschaffung des Gebrauchtwagens konnten somit mehrere Tausend Euro gespart werden.

160 PS, Automatik, Allrad

Gekauft wurde das Fahrzeug bei Firma Lampe in Parchim (Mecklenburg-.Vorpommern), die sich auf das Ausbauen von Fahrzeugen zu Feuerwehreinsatzfahrzeugen spezialisiert hat. Der 2,8 Tonnen schwere Mercedes Vito ist mit einem 160 PS Motor ausgestattet, einem Automatikgetriebe und, das war der Feuerwehr ein besonderes Anliegen, mit Allradantrieb. Somit sind auch widrige Wetterbedingungen bei Eis und Schnee mit dem MZF zu bewältigen. Im Inneren des Fahrzeuges finden bis zu acht Personen Platz. Zudem befindet sich im Fahrgastraum ein ausklappbarer Tisch sowie zwei Digitalfunkgeräte. Bis zur Umstellung auf Digitalfunk im ILS-Bereich Nordoberpfalz, ist noch ein festes Analogfunkgerät verbaut, das später durch einen digitalen Nachfolger ersetzt werden soll. Im Kofferraum befinden sich Materialien zur Verkehrsabsicherung (z.B. Pylonen, Blinklichter, Winkerkellen) sowie zur Eigensicherheit ein Lichtmast mit zwei Lichtstrahlern. Das Fahrzeug wurde von der FFW Erbendorf zudem außen aufwändig mit Leuchtstreifen und am Heck mit Reflektorstreifen verklebt, so dass dieses Fahrzeug gerade bei Dunkelheit "ein echter Hingucker" ist, sagte Schmidt.

Einige Stunden Eigenleistung

Der Kommandant bedankte sich bei seinen Kameraden, die sich um den Innenausbau in vielen, vielen Abendstunden kümmerten, den beteiligten Firmen (Lampe (Umrüstung und Verkauf), Funktechnik Spiller (Einbau Funkgeräte), Metallbau Götzl (Metalleinbauten)) sowie dem Bürgermeister und den Stadträten für die rasche und unkomplizierte Beschaffung. Wurde doch der Antrag im Stadtrat erst Ende Juli behandelt. Auch wir von der Internetredaktion wünschen allzeit gute Fahrt!