Zu dritt in die Zukunft

23.10.2024 12:50
Fabian Keppler-Stobrawe

Erbendorf. α Bernhard Schmidt, Wolfgang Gruber und Bastian Kaiser sind unsere drei Kommandanten für die kommenden sechs Jahre. Alle drei wurden gestern in der Dienstversammlung von der aktiven Mannschaft gewählt. Erstmals stehen jetzt drei Kommandanten an der Spitze unserer Feuerwehr und wollen gemeinsam die Zukunft gestalten.

Es war keine Überraschung, dass der bisherige Kommandant Bernhard Schmidt und sein Stellvertreter Wolfgang Gruber erneut gewählt wurden. Beide bilden seit 14 Jahren in dieser Konstellation die Feuerwehrführung und wollten dies auch in den kommenden sechs Jahren weiterführen. Zur Unterstützung wählte die Dienstversammlung jetzt einen weiteren Stellvertreter, Bastian Kaiser.

Möglich macht dies das Bayerische Feuerwehrgesetz (BayFwG), dort steht in Artikel 8 (5) 1: "Der Kommandant hat einen oder nach Festlegung der Gemeinde im Ausnahmefall zwei Stellvertreter." Dieser Passus wurde 2017 in das Gesetz aufgenommen und war eine Reaktion auf die ansteigende Verantwortung und Aufgabenlast der Kommandanten, insbesondere bei größeren Feuerwehren.

Von dieser Möglichkeit machen viele Feuerwehren in Bayern mittlerweile Gebrauch und verteilen die Last dieses anspruchsvollen Ehrenamts auf mehrere Schultern. Die Aufgaben eines Kommandanten sind vielfältig und auch gesetzlich geregelt (Art. 8 (1) BayFwG): Der Feuerwehrkommandant hat für die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr zu sorgen. Er leitet ihre Einsätze nach Maßgabe des Art. 18 Abs. 2 BayFwG und die Ausbildung, ernennt Mannschafts- und Führungsdienstgrade und berät die Gemeinde in Fragen des abwehrenden Brandschutzes und des technischen Hilfsdienstes. Ausbildungsveranstaltungen setzt er im Einvernehmen mit der Gemeinde fest, soweit Erstattungs- oder Entschädigungsansprüche entstehen können.

Klingt nach nicht viel, aber hier versteckt sich beispielsweise eine Vielzahl an Dokumentationspflichten oder Planungsarbeit, um die Feuerwehr zukunftsgerecht aufzustellen. An unserem Beispiel sind weit über 200 Einsätze im Jahr zu dokumentieren, die Geräte auf ihre Funktionstüchtigkeit und Sicherheit zu überprüfen, die Ausbildung der gesamten Mannschaft, Jugendgruppe und Kinderfeuerwehr sicherzustellen - aber auch die Planung der Ersatzbeschaffung von Einsatzmitteln (Ausrüstung, Fahrzeuge, etc.) sowie letztlich auch ein anstehender Neubau eines Gerätehauses.

Um all dem gerecht zu werden, wurde im Einvernehmen mit der Stadt Erbendorf erstmals ein zweiter stellvertretender Kommandant gewählt. ω

 Foto: Fabian Keppler-Stobrawe (von links: Kreisbrandmeister Herbert Thurm, Bastian Kaiser, Wolfgang Gruber, Bernhard Schmidt, Erster Bürgermeister Johannes Reger)